Seite 4 – Handwärmer im Vergleich – Test im Handschuh

Handwärmer im Vergleich – Test im Handschuh

Die Funktionsweise der getesteten Handwärmer basiert auf der Oxidation von Eisenpulver mit dem Sauerstoff in der Luft. Man kann diese Reaktion auch stoppen, indem man die Handwärmer in einen kleinen, luftdicht verschlossenen Beutel packt. Im ersten Test war praktisch das Gegenteil der Fall, die Handwärmer befanden sich direkt an der Luft und entsprechend gut konnte die Reaktion mit dem Luftsauerstoff ablaufen.
Wenn die Handwärmer im Handschuh verwendet werden sollen, dann sind sie dort zwar nicht luftdicht abgeschlossen (sonst würde keine Wärme entstehen), sie befinden sich aber auch nicht direkt an der Luft. Vielmehr müssen sie durch den Luftaustausch im Handschuh den Sauerstoff bekommen, der für die Reaktion und damit die Wärmeentwicklung notwendig ist. Es wäre interessant herauszufinden, in wie weit das Material und die Beschaffenheit des Handschuhs Einfluß auf die Wärmeentwicklung haben. Werden die gleichen Temperaturen erreicht, wie im Test an direkter Luft? Oder läuft die Reaktion langsamer ab, mit niedrigeren Temperaturen die dafür aber über eine längere Zeit gehalten werden?
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich einen zweiten Test durchgeführt, mit dem ich das Verhalten der Handwärmer in Handschuhen untersucht habe.

Zweiter Test: Verhalten in zwei verschiedenen Handschuhtypen (Fleece vs. Softshell)

Ziel dieses Tests war es erneut, herauszufinden welche Handwärmer am schnellsten Wärme liefern, welche Handwärmer besonders hohe Temperaturen erreichen und welche Handwärmer am längsten ein bestimmtes Temperaturniveau halten – diesmal aber bei Verwendung der Handwärmer in Handschuhen.

Für den Test wurden die folgenden Handschuhe verwendet:
• Fleece-Handschuhe “TheHeatcompany Heat 2 Windex
• Softshell-Handschuhe “TheHeatcompany Heat 2 Softshell
Beide Handschuhe sind für den Einsatz von Handwärmern vorgesehen und haben ein Fach in der Fingerkappe, in der die Handwärmer eingeschoben werden können.

Abb-3: Softshell-Handschuhe (links) und Windex(Fleece)-Handschuhe (rechts)

Für die Tests habe ich die Handwärmer (jeweils ein Paar) aus der luftdichten Verpackung genommen, kurz aufgeschüttelt und zunächst für 5 Minuten an der Luft liegen lassen, damit die Reaktion möglichst gut in Gang kommen dann. Anschließend wurden die Pads in die dafür vorgesehen Aufnahme der Handschuhe eingesetzt, die Fingerkappe wurde geschlossen und die Handschuhe wurden in die Prüfvorrichtung gehängt. Diese war so aufgebaut, dass mit Hilfe eines oszillierenden Ventilators immer wieder für einen leichten Luftzug am Handschuh gesorgt wurde. Im Freien ist ja auch immer eine Luftbewegung um den Handschuh, sei es durch Wind oder einfach nur durch das Pendeln der Hände beim Laufen. Wie beim vorangegangenen Test habe ich in bestimmten Zeitabständen die Temperatur gemessen, diesmal fand die Messung in der Fingerkappe der Handschuhe statt.
Wichtig: Es wurde nicht direkt die Temperatur der Pads gemessen. Statt dessen wurde die Temperatur auf der Innenseite der Fingerkappe gemessen, dort wo beim Tragen der Handschuhe die Finger Kontakt mit der Tasche haben, in der die Pads eingeschoben sind. Die Messungen erfolgten über einen Zeitraum von 12 Stunden. Zu Beginn erfolgte die Messung wieder in kürzeren Intervallen um das Aufheizen genauer abbilden zu können. Später wurde dann jeweils im Abstand von 30 Minuten gemessen.

Fleece-Handschuhe:

Abb-4: Temperaturverlauf über die Zeit bei Einsatz im Fleece-Handschuh

Softshell-Handschuhe:

Abb-5: Temperaturverlauf über die Zeit bei Einsatz im Softshell-Handschuh

 

Vergleich der Messergebnisse

Beim Vergleich der beiden Messungen im Handschuh mit der Messung an freier Luft fällt auf, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Pads nicht mehr so deutlich ausfallen. Gerade bei den Pads, die an freier Luft noch besonders hohe Werte erreicht haben, verläuft die Kurve nun deutlich flacher, mit einem etwas langsameren Temperaturanstieg und geringerer Spitzentemperatur. Womöglich kommt die Reaktion im Handschuh durch den eingeschränkten Luftaustausch nicht so gut in Gang, wie dies an der freien Luft der Fall ist. Das würde auch erklären, warum im Vergleich der beiden Handschuh-Typen die Temperatur in den Softshell-Handschuhen nochmals geringer ausfällt. Schließlich sind die Softshell-Handschuhe winddichter als die Fleece-Handschuhe. Umgekehrt isolieren die Softshell-Handschuhe aber auch besser, was sich darin zeigt, dass sie ein Temperaturniveau länger halten im Vergleich zu den Fleece-Handschuhen.
Interessant ist, dass die Wärmer von TheHeatCompany zwar immer noch am unteren Rand des Temperaturbereichs zu finden sind, der Abstand zu den anderen Kandidaten ist jedoch nicht mehr so deutlich, wie dies noch bei der Messung an freier Luft der Fall war. Im Gegensatz zu allen anderen Kandidaten, erreichen die Pads von TheHeatCompany im Handschuh jeweils höhere Werte als an der frischen Luft.

 


Inhalt:

[wp-svg-icons icon=”checkmark” wrap=”i”] Einleitung
[wp-svg-icons icon=”checkmark” wrap=”i”] Vorgeschichte – Wie es zu dem Vergleich kam
[wp-svg-icons icon=”checkmark” wrap=”i”] Handwärmer im Vergleich – Test an der Luft
[wp-svg-icons icon=”checkmark” wrap=”i”] Handwärmer im Vergleich – Test im Handschuh
[wp-svg-icons icon=”play-3″ wrap=”i”] Zusammenfassung und Empfehlungen