Hallerbos ist mittlerweile ein fester Bestandteil meines fotografischen Frühjahrsprogramms geworden. Vieles ist dabei Gewohnheit und damit auf angenehme Art und Weise zur Routine geworden. So hat mich auch in diesem Jahr mein Wecker um 01:30 Uhr aus den Federn geworfen. Kurz darauf hielt dann schon mein Freund Chris vor meinem Haus. Auto einladen, alles nochmal durchgucken ob ja nix fehlt und dann fuhren wir auf leeren Straßen durch Luxemburg und Belgien unserem Ziel entgegen. Die Planung sah vor, daß wir zum Sonnenaufgang in Hallerbos ankommen. Das hat prima funktioniert, auch wenn die belgischen Straßenbauer auf die lustige Idee kamen, mal eben die Hauptzufahrt zu sperren. Aber selbst das konnte uns nicht aufhalten und so entstanden am Morgen die ersten Aufnahmen.

Morgenlicht in Hallerbos – in jedem Jahr bin ich aufs Neue davon begeistert.

Der Vorteil, wenn man eine Location kennt, besteht darin, dass man weiß wo man bei welchem Licht welche Motive finden kann. So ist das auch in Hallerbos und wir wussten, wo wir bei einem klaren Sonnenaufgang unsere Motive finden würden.

Streiflicht im Wald von Hallerbos.

Es war wolkenlos uns so wurden die Kontraste schon bald so hart,  dass wir die Kamera im Rucksack ließen und uns ein paar Motive für den Abend suchten. Über Mittag suchten wir unser Hotel auf, checkten ein und holten etwas von dem Schlaf nach, den uns die Anfahrt geraubt hat.

Gegen Abend waren wir dann wieder im Wald, um unsere Locations aufzusuchen. Was mich in einem Wald immer wieder fasziniert, ist das Spiel mit dem Fisheye-Objektiv. Man kann damit sowohl den Blick nach vorne, als auch den Blick nach oben in einem Bild vereinen und das gefällt mir.

Abend in Hallerbos.

Leser meines letztjährigen Blogeintrages erinnern sich vielleicht: Ich hatte ein paar umgebaute, alte Optiken dabei, mit denen ich etwas experimentiert habe. Auch dieses Jahr hatte ich ein recht exotisches Objektiv dabei, was allerdings ein neues Modell ist und m.E. sehr viel Potential für die kreative Naturfotografie bietet. Ich werde dieses Objektiv noch gesondert vorstellen, möchte Euch aber hier schon mal einen kleinen Vorgeschmack darauf zeigen:

Kleiner Vorgeschmack auf eine neue Optik, die ich in diesem Jahr in der Naturfotografie einsetzen möchte. Ihr dürft gespannt sein….

Eine der Locations, die wir uns heute tagsüber angeschaut haben, wollten wir erst nach Sonnenuntergang aufsuchen. Chris und ich hatten unabhängig voneinander den gleichen Gedanken dazu. Während dort tagsüber, bei unserer Meinung nach sehr schlechtem Licht, viele Fotografen standen, waren wir nun, im letzten Licht nach Sonnenuntergang, alleine dort. Da fragt man sich natürlich kurz, ob das wirklich eine gute Entscheidung war, aber beim ersten Blick auf das Display war klar: Alles richtig gemacht! Keine harten Schatten und die Farbe der Hyazinthen wirkt im Dämmerlicht besonders intensiv.

Der Pfad durch die blauen Blumen: Aufnahme nach Sonnenuntergang.

Irgendwann war dann auch für uns Schluss und wir verliessen als eine der letzten Besucher an diesem Abend den Wald. Dabei freuten wir uns schon sehr darauf, am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang nochmal im Wald zu sein.

Nach einer vorzüglichen Pizza, einem leckeren belgischen Bier und einem guten Schlaf, standen wir dann am nächsten Morgen auch schon wieder pünktlich im Wald um die Sonne zu begrüßen.

Tagesanbruch in Hallerbos – Die tiefstehende Morgensonne scheint in den Wald

Der Himmel war auch heute wieder wolkenlos und somit hatten wir nur wenig Zeit, bevor die Kontraste im Wald wieder so hart wurden, dass keine vernünftigen Bilder mehr möglich waren. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz habe ich mich mit dieser Aufnahme von dem Wald verabschiedet:

Baumstumpf mit Moos in einem Meer aus Hyazinthen.

Hallerbos war auch in diesem Jahr gut zu uns. Unsere Planung hat sich ausgezahlt, wir haben auch in diesem Jahr wieder den Höhepunkt der Blüte erwischt und hatten dabei das erhoffte Wetter. Was will man mehr?  Ganz klar: Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr in Hallerbos!