Um was es hier geht und wer hier lesen sollte
In diesem Blog-Eintrag möchte ich meine Leser wieder an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Diesmal geht es um eine weitere Möglichkeit, die Hände beim Fotografieren und Filmen im Winter warm zu halten.
Wichtig hierbei: Dieser Blogbeitrag ist kein fundierter Vergleichstest, was Handwärmer angeht. Statt dessen ist es einfach eine kurze Zusammenfassung von meinen Erfahrungen im Umgang mit elektrischen Handwärmern. Wer eine umfassende Kaufberatung sucht, wird hier ebenfalls nicht fündig. Allen anderen erzähle ich im folgenden gerne von meinen Erfahrungen und warum die elektrischen Handwärmer für mich aktuell das Mittel der Wahl sind, wenn es darum geht, meine Finger bei winterlichen Temperaturen warm zu halten.
#Transparenz
Die hier gezeigten Produkte habe ich als Endverbraucher zu den gleichen Konditionen erworben, die jedem anderen zum Zeitpunkt des Erwerbs genau so offen gestanden hätten. Darüber hinaus stehe ich in keiner weiteren geschäftlichen bzw. wirtschaftlichen Beziehung zu dem Hersteller bzw. Anbieter. Entsprechend unbelastet kann ich hier von meinen Erfahrungen mit diesem Produkt berichten ohne vielleicht fürchten zu müssen, bei der nächsten Verteilung von zu bewerbenden Produkten nicht mehr dabei zu sein.
Meine bisherige Strategie, um bei niedrigen Temperaturen draußen fotografieren zu können und warum sie nicht mehr funktionierte.
Treue Leser meines Blogs, oder Leute die mich näher kennen, wissen es bereits: Ich habe seit jeher Probleme mit meinen Fingern, wenn die Temperaturen auf niedrige einstellige Werte oder darunter fallen. Dann verliere ich rasch das Gefühl in den Fingerkuppen und die Finger beginnen zu schmerzen. Es ist also deutlich mehr als “einfach nur kalt haben” und gar keine gute Basis um bei Kälte der Landschaftsfotografie nachzugehen. Seit den 2010er Jahren half ich mir mit beheizbaren Handschuhen über die kalte Jahreszeit. Damit konnte ich mich überhaupt erstmals ernsthaft mit der Fotografie im Winter beschäftigen. Das funktionierte aus verschiedenen Gründen mal gut und mal weniger gut. Es brauchte immer wieder lange Zeiten in den Handschuhen, um die Finger während des Fotografierens ausreichend aufzuwärmen, so dass ich wieder die Kamera bedienen konnte. Einmal ließ mich die Lösung sogar komplett im Stich, als die verwendeten Pads einfach keine Wärme entwickeln wollten. Endgültig an ihre Grenzen stieß diese Lösung für mich, mit dem Beginn meiner Drohnen-Fotografie im Winter 2021/2022. Konnte ich bei der Arbeit an der Kamera eine kurze Zwangspause zum Fingerwärmen einlegen, wenn es gar nicht mehr anders ging, oder den Fernauslöser mit in den Handschuh nehmen, war das bei Arbeit mit der Drohne nicht mehr möglich. Hier ist, im wahrsten Sinne des Wortes, Fingerspitzengefühl bei der Steuerung der Drohne gefragt.
Irgendwie fühlte sich das an wie “alles wieder auf Null”, was meine winterlichen Fotomöglichkeiten mit der Drohne anging. Frustriert machte ich mich auf die Suche nach irgendwas, was meine Hände in den Taschen bei Bedarf rasch und zuverlässig wärmen konnte. Nach ein paar Schleifen durch Google, stieß ich auf die Produktkategorie “elektrische Handwärmer”, die per USB wieder aufgeladen werden können und dann für eine bestimmte Zeit konstant Wärme spenden.
Grundlegende Funktionsweise elektrischer Handwärmer
Technisch gesehen ist ein elektrischer Handwärmer nichts anderes als ein Heizelement, das mit einer Stromversorgung verbunden wird und dabei Wärme abgibt.
Stromversorgung: Im Inneren des Handwärmers befindet sich ein wiederaufladbarer Akku. Dieser speichert elektrische Energie, vergleichbar mit einem Akku in einem Smartphone oder einer Powerbank.
Heizelement: Sobald der Handwärmer eingeschaltet wird, fließt der Strom aus dem Akku durch das Heizelement. Dieses Heizelement besteht meist aus einem Widerstandsdraht, der sich durch den elektrischen Strom erhitzt.
Wärmeabgabe: Die von dem Heizelement erzeugte Wärme wird über das Gehäuse des Handwärmers an die Umgebung abgegeben. Daran lassen sich die Hände wärmen.
Temperaturregelung: Die meisten Modelle bieten unterschiedliche Temperaturstufen an. Dadurch kann die Wärmeabgabe an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Zusätzliche Funktionen: Einige Modelle bieten zusätzliche Funktionen wie eine Powerbank-Funktion oder eine Taschenlampe.
Warum ich mich für die Handwärmer von Unigear entschieden habe.
Die Auswahl an elektrischen Handwärmern ist beachtlich. Alleine bei Amazon finden sich über 8000 Produkte. Filtert man nach positiven Bewertungen (4 Sterne und mehr) bleiben immer noch fast 400 Produkte übrig. In dieser Auswahl war für mich der Handwärmer von Unigear besonders interessant, da er eine grad-genaue Temperatureinstellung ermöglicht und damit in der Leistungsabgabe besonders fein zu steuern ist. Somit kann ich nicht nur die für mich notwendige Temperatur einstellen, um ausreichend warm zu haben. Ich vermeide auch eine unnötig hohe Leistung abzurufen, die ich eigentlich nicht brauche. Damit kann ich die Nutzungsdauer pro Akkuladung maximieren. Eine mögliche Taschenlampenfunktion war hingegen kein Entscheidungskriterium, entsprechend vermisse ich sie auch nicht bei meinen Handwärmern. Angeboten wird der Unigear-Handwärmer in zwei Größen (5.200 mAh und 10.000 mAh). Preislich lagen beide Größen in einem Bereich, der ein “ich probiere es einfach mal” für mich rechtfertigte. Trotzdem entschied ich mich zunächst für die kleinere der angebotenen Versionen und ein paar Tage später lag ein erstes Paar dieser Handwärmer bereits bei mir im Briefkasten.
Kurz darauf folgte dann auch noch die größere Version, die zusätzlich als Powerbank dienen kann und über einen, in meinen Augen, praktischeren weil auch mit kalten Fingern besser zu bedienenden Ein/Ausschalter verfügt. Bis auf diese Unterschiede (und natürlich die Kapazität) sind beide Modell identisch und meine weiteren Ausführungen gelten, soweit nicht anders vermerkt, für beide Modelle.
Erhältlich ist der Unigear Handwärmer in zwei Größen: Links die größere Version mit 10.000 mAh Kapazität, rechts die kleinere Version mit 5.200 mAH Kapazität.
Verarbeitung und Lieferumfang
Die Handwärmer werden gut verpackt geliefert. Die Verpackung besteht erfreulicher Weise fast ausschließlich aus Pappe/Papier. Lediglich eine dünne Kunststoff-Schutzhülle umgibt noch einmal den Handwärmer in der Verpackung. Würde man die noch weglassen, wäre es eigentlich perfekt. Die Oberfläche des Handwärmers ist mit einer Art Softlack überzogen. Das fühlt sich sehr wertig, fast edel an.
An der Seite befinden sich jeweils Tasten mit denen der Handwärmer ein- und ausgeschaltet, sowie die Temperatur eingestellt bzw. die Ladestand-Anzeige abgerufen werden kann. Auf der Vorderseite ist ein Display, das diese Werte anzeigt.
Zusammen mit dem Handwärmer erhält man ein USB-A auf USB-C Ladekabel, sowie eine Handschlaufe aus Silicon und einen Samtbeutel, mit dem sich der Handwärmer nochmals kuscheliger anfühlt.
Die Handschlaufe kann man am unteren Gehäuserand einfädeln. Dazu sollte man neben einer ruhigen Hand unbedingt etwas Geduld mitbringen. Mir hat eine Pinzette mit gebogener Spitze geholfen, die Schlaufe in endlicher Zeit einzufädeln. Ohne dieses Hilfsmittel hätte ich wahrscheinlich aufgegeben.
Den Samtbeutel nutze ich nicht, da ich in ihm keinen Mehrwert sehe. Im Gegenteil, er hindert mich eher an der Bedienung des Handwärmers, da er sowohl die Tasten, als auch das Display verdeckt.
Der Handwärmer wird in einer einfachen Papp-Verpackung geliefert.
Neben dem Handwärmer erhält man ein USB-A auf USB-C Ladekabel, eine Handschlaufe, einen Samtbeutel, sowie eine kleine Bedienungsanleitung.
Laden über USB-C
Das Laden geht über einen USB-C Anschluß an der Kopf-Seite des Handwärmer. Beim größeren Modell befindet sich seitlich daneben auch ein USB-A Anschluß, über den der Handwärmer als Powerbank genutzt werden kann. Beim kleineren Modell fehlt diese Möglichkeit. Wer auf die Powerbank-Funktion Wert legt, sollte in jedem Fall zu dem größeren der beiden Modelle greifen.
Während des Ladevorgangs wird im Display die Prozentzahl des Akkustands blinkend angezeigt. Diese Anzeige ist recht genau. Beim Nachladen um 10% fließt tatsächlich eine Strommenge in den Akku, die inklusive der Ladeverluste nur ein wenig über 10% der angegebenen Nennkapazität liegt. Die Ladekurve folgt der typischen Ladekurve für Li-Ion Akkus und flacht gegen Ende merklich ab.
Die Handwärmer in der Praxis
Mehr als drei Jahre unterstützen mich mittlerweile die elektrischen Handwärmer bei der Fotografie im Winter. Die Einsatz- und Anwendungsbedingungen waren dabei sehr unterschiedlich. Sie reichen von (verhältnismäßig) milden, aber nasskalten Wintern in der Pfalz, über den ersten Wintereinbruch in den italienischen Alpen, über fotografische Abenteuer unter der Mitternachtssonne Grönlands, bis hin zu knackig kalten finnischen Winternächten, an denen das Quecksilber teils unter -30°C angezeigt hatte, während über mir das Polarlicht tobte.
Jedes mal haben die Handwärmer meine Finger zuverlässig warm und mich fotografisch im Spiel gehalten. Unterschiedlich war aber teils die Vorgehensweise, die ich gewählt hatte und die ich als Erfahrung weitergeben kann. Daher beschreibe ich den Einsatz der Handwärmer im folgenden an verschiedenen Beispielen und kurz in Stichpunkten.
Auf dem Wasser in Grönland
Umgebungsbedingungen: Knapp über Null Grad, wenig Wind, teilweise windstill.
Arbeitsbedingungen: Fotografie vom Boot aus Freihand, gelegentlich kombiniert mit Drohneneinsatz.
Einsatz der Handwärmer: Die Handwärmer hatte ich auf 35°C (die niedrigste Stufe) eingestellt und dauerhaft eingeschaltet in der Jackentasche. Dadurch, dass es windstill war, kühlten die Finger weniger aus, als unter windigen Bedingungen. Während das Boot die Positionen wechselte, hatte ich meine Hände in den Taschen und die Finger wurden wieder gut warm. Waren wir an einer Location, habe ich zwischendrin immer wieder für kurze Zeit die Hände in die Taschen gesteckt. Unter diesen Bedingungen hielten die 10.000 mAh Handwärmer mit einer Ladung problemlos ca. 4-5 Stunden.
Abtauchender Buckelwal vor der Küste Westgrönlands. Die Handwärmer haben mir jede Nacht zuverlässig das Fotografieren auf dem Wasser ermöglicht.
An der Nebelgrenze im Pfälzerwald
Umgebungsbedingungen: Knapp unter Null Grad, leichter Wind, hohe Luftfeuchtigkeit, gefrierender Nebel.
Arbeitsbedingungen: Fotografie mit der Drohne sobald ein Fenster im Nebel aufging. Bedienung des Controllers ohne Handschuhe und zusätzlich immer wieder Enteisung der Drohnenpropeller.
Einsatz der Handwärmer: Die Handwärmer hatte ich auf 40°C eingestellt und dauerhaft eingeschaltet in der Jackentasche. Beim Warten auf eine Nebellücke konnte ich die Finger so immer wieder aufwärmen. Nach dem Enteisen der Propeller hatte ich die Handwärmer immer wieder kurzfristig auf eine höhere Temperatur gestellt. Auf den Energieverbrauch hatte ich nicht gesondert geachtet, ich kam aber locker mit einer Ladung über den ganzen Morgen.
Auch während des Wartens warme Hände. Die Handwärmer sind zu einem wichtigen Teil meiner Ausrüstung für die Fotografie im Winter geworden.
Wintereinbruch in den Dolomiten
Umgebungsbedingungen: Temperaturen um den Gefrierpunkt, nasskalt, windig.
Arbeitsbedingungen: Fotografie mit der Kamera auf dem Stativ. Bedienung der Kamera mit dünnen Handschuhen, soweit möglich.
Einsatz der Handwärmer: Die Handwärmer hatte ich auf eine Temperatur von 45°C eingestellt und dauerhaft eingeschaltet in der Jackentasche. Zwischen den Aufnahmen, beim Warten auf andere Bedingungen, habe ich die Hände in den Handschuhe in die Jackentasche gesteckt um so das maximale Wärmepolster für die Finger zu haben. Die Handwärmer hatten nach zwei Stunden unter diesen Bedingungen noch ca. 35% Rezeptkapazität.
Nasskaltes Wetter mit Wind lässt die Hände rasch auskühlen. Die Handwärmer schafften in den Jackentaschen eine engenehm warme Umgebung, um die Finger zwischen den Aufnahmen wieder aufzuwärmen.
Fazit
Wieder hat mir eine technische Entwicklung neue Möglichkeiten für meine Fotografie gebracht. Die elektrischen Handwärmer sind zu einem wichtigen Teil meiner Ausrüstung geworden, wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern. Sie ermöglichen es mir, länger in meinem Komfortbereich zu bleiben und geben mir damit die Möglichkeiten Aufnahmen zu machen, die ich anderen Falls nicht hätte!
Danke fürs Lesen! Wie haltet ihr Eure Finger bei der Fotografie im Winter auf Temperatur? Was sind Eure Erfahrungen und Empfehlungen? Lasst mir gerne einen Kommentar da!